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Aktuelles

Diachronie und Datierung der biblischen Urgeschichte

Forschungsprojekt am Lehrstuhl für Alttestamentliche Theologie,
gefördert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG)

  

1. Beschreibung


Genesis 1-11 galt lange Zeit als Paradigma der Neueren Urkundenhypothese zur Entstehung des Pentateuch, während die Infragestellung der Neueren Urkundenhypothese seit den 1970er Jahren ihren Ausgangspunkt von Texten außerhalb der biblischen Urgeschichte genommen hat. Gleichwohl hat die Einschätzung, dass die Neuere Urkundenhypothese die Formierung des Pentateuch nicht hinreichend erklären kann, ihrerseits auf die Analyse der biblischen Urgeschichte zurückgewirkt und die vermeintlich eindeutigen und gesicherten Ergebnisse der älteren Forschung fraglich erscheinen lassen.


Dies betrifft vor allem die Analyse von Text-Text-Relationen und die Datierung von Pentateuchtexten und ihren rekonstruierten Vorstufen, die die Forschung vor erhebliche methodische Probleme stellt. Die Datierung der erkannten Textstrata, Quellen etc. ist aber für das Fernziel eines konsensfähigen und literaturgeschichtlich abgesicherten Modells zur Formierung des Pentateuch (und damit weiter Teile der alttestamentlichen Literatur) schlicht grundlegend und wird auch im interdisziplinären Gespräch zunehmend angemahnt.

 

Unbeschadet der zu notierenden Meinungsverschiedenheiten hinsichtlich Datierungen gibt es durchaus Ansatzpunkte für eine Lösung der Datierungsfrage, wenngleich einige Zugangsweisen wie etwa die Sprachstatistik weniger Klarheit bringen, als zumeist unterstellt wird:

(1.) Der Vergleich hinsichtlich Sprache und Inhalt mit prophetischer, weisheitlicher und deuteronomischer/deuteronomistischer Literatur,

(2.) die Beziehung zu außeralttestamentlichen Texten der Literatur des alten Vorderen Orients,

(3.) die Frage, ob die (v.a. nicht-priesterschriftliche) Urgeschichte die Erfahrung des Exils reflektiere,

(4.) die (v.a. inneralttestamentliche) Rezeptionsgeschichte der Urgeschichte.

 

Die biblische Urgeschichte bietet damit eine Reihe von Ansatzpunkten für eine Datierung der Texte, sofern die einzelnen Beobachtungen nicht isoliert betrachtet, sondern miteinander vernetzt werden. Insbesondere die Beziehungen zu alttestamentlichen wie außeralttestamentlichen Texten und Traditionen verdienen besondere Aufmerksamkeit, wobei die Frage nach den Rezeptionswegen mit Blick auf die außeralttestamentlichen Literaturen des alten Vorderen Orients für die biblische Urgeschichte noch in den Anfängen steht.

2. Mitarbeiter


3. Publikationen

  • Bührer, W., The Relative Dating of the Eden Narrative Gen *2–3, Vetus Testamentum 65 (2015), S. 365–376..
  • Am Anfang ... Untersuchungen zur Textgenese und zur relativ-chronologischen Einordnung von Gen 1–3, Forschungen zur Religion und Literatur des Alten und des Neuen Testaments 256, Göttingen 2014 (440 Seiten).
  • Göttersöhne und Menschentöchter: Gen 6,1–4 als innerbiblische Schriftaus­le­gung, in: Zeitschrift für die Alttestamentliche Wissenschaft 123 (2011), S. 495–515..
  • Der Baum in der Mitte des Gartens. Prägende Traditionen hinter der biblischen Paradieserzählung (Gen 2–3), Magisterarbeit Heidelberg 2008.
  • Gertz, J.C. Das erste Buch Mose (Genesis). Die Urgeschichte Gen 1–11, Das Alte Testament Deutsch – Neubearbeitungen, Band 1, erscheint Göttingen 2018 (ca. 400 Seiten).
  • Gen 5 – Priesterliche Redaktion, Komposition oder Quellenschrift?, in: F. Hartenstein/K. Schmid (Hg.), Abschied von der Priesterschrift?, Veröffentlichungen der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Theologie 40, Leipzig 2015, S. 65–93.
  • Variations autour du récit de Caïn et Abel, Revue de l’Histoire et de Philosophie Religieuses 94 (2014), S. 27–50.
  • The Formation of the Primeval History, in: C.A. Evans/J.N. Lohr/D.L. Petersen (Hg.), The Book of Genesis. Composition, Reception, and Interpretation, Supplements to Vetus Testamentum 152, Leiden/Boston 2012, S. 107–135.
  • Source Criticism in the Primeval History of Genesis: An Outdated Paradigm for the Study of the Pentateuch?, in: T.B. Dozeman/K. Schmid/B.J. Schwartz (Hg.), The Pentateuch. International Perspectives on Current Research, Forschungen zum Alten Testament 78, Tübingen 2011, S. 169–180.
  • Antibabylonische Polemik im priesterlichen Schöpfungsbericht?, ZThK 106 (2009), S. 137–155.
  • Hams Sündenfall und Kanaans Erbfluch. Anmerkungen zur kompositionsgeschichtlichen Stellung von Gen 9,18–29, in: R. Achenbach/M. Arneth (Hg.), „Gerechtigkeit und Recht zu üben“ (Gen 18,19). Studien zur altorientalischen und biblischen Rechtsgeschichte, zur Religionsgeschichte Israels und zur Religionssoziologie. FS Eckart Otto, BZAR 13, Wiesbaden 2009, S. 81–95.
  • Jean Astruc and the Quellenscheidung in the Book of Genesis, in: J. Jarick (Hg.), Sacred Conjectures. The Context and Legacy of Robert Lowth and Jean Astruc, Sheffield 2007, S. 188–201.
  • Noah und die Propheten. Rezeption und Reformulierung eines altorientalischen Mythos, DVfLG 81 (2007), S. 503–522.
  • Beobachtungen zum literarischen Charakter und zum geistesgeschichtlichen Ort der nichtpriesterschriftlichen Sintfluterzählung, in: M. Beck/U. Schorn, Auf dem Weg zur Endgestalt von Gen bis II Regum. Festschrift Hans-Christoph Schmitt, BZAW 370, Berlin/New York 2006, S. 41–57.
  • Von Adam zu Enosch. Überlegungen zur Entstehungsgeschichte von Gen 2–4, in: M. Witte (Hg.), Gott und Mensch im Dialog. FS Otto Kaiser, BZAW 345/1, Berlin/New York 2004, S. 215–236.
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Letzte Änderung: 16.05.2018
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